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TraderFox High-Quality-Stocks Europe: Rio Tinto rechnet für 2024 mit Eisenerzproduktion auf Rekordniveau und Adyen geht “Buy Now, Pay Later“-Partnerschaft mit Billie ein

Nach dem gestrigen Abverkauf an den US-Börsen im Zuge anhaltender Zinssorgen gibt auch der TraderFox High-Quality-Stocks Europe-Index am Donnerstag leicht auf 120,88 Punkte nach. Minenbetreiber Rio Tinto verspürt derzeit eine steigende Eisenerz-Nachfrage aus China, folglich wird mit einer 2024er-Fördermenge von 323,0 bis 338,0 Mio. Tonnen gerechnet. Payment-Anbieter Adyen bietet seit Februar für seine Fintech-Plattform die “Buy Now, Pay Later“-Option für Geschäftskunden an, die mit dem B2B-Zahlungsspezialisten Billie integriert wurde.

 

Eine starke Kursbewegung von fast 3,0 % verbunden mit einem Monatshoch konnte im Qualitäts-Index am Mittwoch die Aktie von Rio Tinto hinlegen. Und auch heute legt sie leicht auf aktuell 63,50 Euro zu. Dabei hatten den Anteilsscheinen gestern vor allem die jüngsten Produktionszahlen sowie der optimistischere Ausblick des Bergbauunternehmens für China geholfen. Schließlich macht Eisenerz bei Rio Tinto noch immer mehr als 80,0 % der Gesamteinnahmen aus. Und da sich derzeit offenbar die Nachfrage aus China, dem Hauptabnehmer von Eisenerz, zu erholen beginnt, erwartet der Vorstand diesbezüglich weiter steigende Preise. Dementsprechend bekräftigte Rio Tinto am Mittwoch auch die bisherige Prognose für Eisenerzlieferungen von 323,0 bis 338,0 Mio. Tonnen für das Jahr 2024, was sogar einer jährlichen Rekordproduktion entsprechen würde. Das von dem Minenbetreiber vor allem in Australien geförderte Eisenerzmineral wird unter anderem für die Stahlherstellung von China importiert. Allerdings wurde das von Rio Tinto gemachte Produktionsupdate wurde auch deshalb positiv aufgenommen, weil die Förderung der meisten Metalle, die das britisch-australische Unternehmen in Q1 ans Tageslicht holte, insgesamt rückläufig war. Selbst die Eisenerzproduktion war zuletzt davon betroffen, dennoch wird zum Jahresende mit Rekorden gerechnet. Denn witterungsbedingte Störungen in den Häfen und eine geringere Produktion in einigen von Rio Tinto`s Minen in Westaustralien führten letztlich dazu, dass die Eisenerzförderung zum Vorquartal um 11,0 % auf 78,0 Mio. Tonnen zurückging. Die Kupfer- und Aluminiumproduktion ging in den ersten 3 Monaten laut Rio Tinto ebenfalls zurück, allerdings in geringerem Maße. Auch, weil die Oyu Tolgoi-Mine in der Mongolei ihren Betrieb wieder aufnahm und die Geschäfte bei der Recyclingtochter Matalco ebenfalls anzogen.

Da die Rohstoffpreise insgesamt aber zuletzt gestiegen sind, dürfte der Förderrückgang finanziell bei Rio Tinto dank höherer Verkaufspreise ohne Folgen bleiben. Wir haben im Startquartal ein stabiles operatives Ergebnis erzielt, einschließlich Verbesserungen in unseren Bauxit- und Aluminiumgeschäften, betonte gestern der Vorstand. Zudem konnten wir saisonbedingte Herausforderungen in unseren weltweiten Aktivitäten bewältigen. Dem Manager zufolge wird sich Rio Tinto auch weiterhin auf das Wachstum im Bereich der Metalle konzentrieren, die für die weltweite Transformation hin zu einer sauberen Energiewirtschaft gebraucht werden. Dem Bergbauunternehmen dürfte dabei unter anderem der künftig immer höhere Kupferbedarf durch E-Mobilität und entsprechende Lade-Infrastruktur in die Karten spielen. Zudem erwartet Rio Tinto, dass die Abkehr von fossilen Brennstoffen hin zu umweltfreundlicherer Energie künftig eine Infrastruktur erfordern wird, die weitgehend aus Eisen und Stahl besteht. Darüber hinaus bleibt der Rohstoffspezialist ungeachtet der anhaltenden Preiserallye bei Edel- und Industriemetallen auch weiterhin ein Dividendengarant. Zwar ist die aktuelle Kapitalrendite von Rio Tinto mit über 6,0 % beeindruckend, jedoch ändert sich die Ausschüttung quartalsweise in Verbindung mit den Veränderungen des Gewinns. Mit einem für dieses Jahr geschätzten KGV von unter 10 notiert die Aktie gegenüber dem Branchendurchschnitt sogar mit einem Abschlag von rund 40,0 %.

Der TraderFox High-Quality-Stocks Europe ist ein europäischer Index, der in sogenannte Burggraben-Unternehmen investiert. Diese Gesellschaften zeichnen sich durch hohe Markteintrittsbarrieren oder Wettbewerbsvorteile aus. Das kann eine starke Marke, ein hervorragendes Kostenmanagement oder Unternehmensgröße sein, die potenzielle Wettbewerber daran hindert, einen lukrativen Markt zu betreten. Europäische Unternehmen dieses Typs zeichnen sich durch gute operative Kennzahlen aus, wozu etwa hohe Gewinnspannen und Kapitalrenditen sowie eine hohe Umsatz- und Gewinnstabilität gehören. Damit sind die zukünftigen Gewinn- und Zahlungsreihen relativ sicher und gut prognostizierbar.

Im heutigen Marktumfeld liegt im Qualitäts-Index auch die Aktie von Adyen leicht im Plus bei aktuell 1.437,50 Euro. Bei dem niederländischen Payment-Anbieter läuft es operativ derzeit nicht nur wieder rund, auch neue Partnerschaften wie zuletzt mit dem B2B-Zahlungsspezialisten Billie könnten kürzlich verkündet werden. Demnach können seit Mitte Februar Online-Shops und Marktplätze auf der Fintech-Plattform von Adyen die innovative Zahlungsmethode “Buy Now, Pay Later“ (BNPL) von Billie implementieren. Die Integration der BNPL-Lösung in die Plattform der Niederländer ermöglicht die einfache Online-Zahlungsabwicklung für Käufer über E-Commerce- und M-Commerce-Kanäle. Und Adyen ermöglicht es Händlern damit auf der ganzen Welt, ihren Geschäftskunden eine der gefragtesten Zahlungsarten im B2B-Handel anzubieten, den digitalen Rechnungskauf. Dabei können Geschäftskunden mit Billie Einkäufe tätigen und die Zahlung bis zu 30 Tage aufschieben. Laut Adyen erhalten die Händler das Geld jedoch schon ab dem Versand der Ware, was die Zahlungsmethode von Billie zu einem nützlichen Instrument für das Cashflow-Management von Händlern und auch Geschäftskunden macht. Aber auch die Vermeidung von Zahlungsausfällen und Betrugsrisiken sowie die Vereinfachung von Mahn- und Inkassoprozessen werden damit angestrebt.

Die BNPL-Partnerschaft ist jedenfalls Teil von Adyen`s Versprechen, allen Kunden stetig Zugang zu den neuesten Entwicklungen und Innovationen im Zahlungsverkehr zu bieten. Gegenwärtig profitieren die Kunden des Softwareentwicklers von mehr als 150 Zahlungsmethoden auf einer einzigen Plattform, die ursprünglich nur für Online-Zahlungen auf Unternehmensebene programmiert wurde. Mit diesem Schritt dürfte Adyen auch weiterhin ein Profiteur vom globalen Trend hin zum bargeldlosen Bezahlen trotz starker Konkurrenten wie PayPal, Apple oder auch Visa bleiben. Denn die entwickelten Hard- und Softwarelösungen des Unternehmens sind noch immer hochinnovativ und zukunftsweisend, bei zugleich beeindruckend hohen Margen.